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Zwei Star-Autoren, zwei eigenwillige Ermittler und eine einmalige Lesung


Bereits eine halbe Stunde vor dem Einlass bildete sich eine Schlange vor den Eingangstüren zum Stadttheater Emmerich am Rhein. Als sich dann um 19:00 Uhr die Türen öffneten, füllte sich das Foyer schnell mit Menschen. Einige Fans waren tatsächlich von weit her angereist. Und sie wurden nicht enttäuscht.

Als Arno Strobel und Ingo Bott ihre Plätze bezogen, knisterte die Spannung im Raum. Bott bedankte sich augenzwinkernd für die karnevalistische Dekoration. Am 11. November sei es schwer, nicht in Düsseldorf zu sein. Die Luftballons in den rot-weißen Farben der Fortuna gäben ihm aber heimatliche Gefühle. Arno Strobel begann langsam, erläuterte zunächst den geplanten Ablauf. Danach erzählte er von Erlebnissen aus früheren Lesungen. Und schon da merkte man, dass der Mann unterhalten und fesseln kann. Zum richtigen Zeitpunkt platzte dann auch noch ein Luftballon. Der Knall erinnerte an einen Schuss. Damit war auch der letzte Teilenehmende auf das neue Buch „Gegenspieler“ eingestimmt. Die Lesung nahm Fahrt auf.

Arno Strobel ist einer der erfolgreichsten Autoren von Thrillern in Deutschland. Jedes Jahr veröffentlicht er zwei neue Bücher, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten landen. So auch das neuste Buch, das er zusammen mit seinem Freund und Kollegen Dr. Ingo Bott verfasste. Von dem mühsamen Entstehungsprozess, der sich über ein Dreivierteljahr erstreckte, wurde ausführlich berichtet. Zwei unterschiedliche Schreibstile mussten zusammengeführt werden, schließlich sollte das Buch wie aus einem Guss wirken.

Und dann gab es ja auch noch ihre Protagonisten, die sich nicht so recht verstehen wollten. Max Bischoff, der als Ermittler in dem Fall engagiert wurde, beschwerte sich bei seinem Schöpfer Arno Strobel über den unerträglich arroganten Dr. Anton Pirlo, der Hauptfigur in Ingo Botts Krimis. Dabei hatte Bischoff den Fall doch nur angenommen, um mit dem Honorar seiner Schwester eine medizinische Behandlung zu ermöglichen. Nun musste er mit diesem Anwalt auskommen, dessen Chef zu Tode kam. Man spürt, dass da viel Spannungspotential enthalten ist. Die Ermittler meisterten die Herausforderung, die Autoren sowieso.

Im zweiten Teil der Lesung beantworteten sie Fragen und plauderten mit dem Publikum. „Von einigen Teilnehmenden hörten wir, dass sie zum ersten und nicht zum letzten Mal in einer Lesung waren“, weiß Inken Brenner, Mitarbeiterin der Stadtbücherei Emmerich am Rhein. „Wir freuen uns, wenn der Niederrheinische Literaturherbst auch neue Menschen zu uns lockt und mit der Literatur in Berührung bringt“, Büchereileiterin Andrea Joosten berichtet von vielen dankbaren Rückmeldungen für den kurzweiligen Abend. „Auch im nächsten Jahr wird die Stadtbücherei wieder Lesungen organisieren“. Und auch Arno Strobel und Ingo Bott können sich vielleicht eine Fortsetzung vorstellen, sowohl von ihrem gemeinsamen Projekt als auch von ihrem Besuch in Emmerich am Rhein. „Uns gefällt der Niederrhein erstaunlich gut.“