Inhalt

Wette Telder: Historisches Erbe erwacht


Blick auf den Wette Telder. Im Vordergrund sind Bauzäune aufgestellt.

Die Stadt Emmerich am Rhein setzt ein wichtiges Zeichen für die Weiterentwicklung ihrer Innenstadt: Mit der Sanierung des historischen Gebäudes „De Wette Telder“ startet ein ambitioniertes Projekt, das das älteste bekannte Haus der Stadt in neuem Glanz erstrahlen lässt. Dieses bemerkenswerte Bauwerk aus der frühen Neuzeit wird bis 2026 denkmalgerecht restauriert und in eine moderne Begegnungsstätte verwandelt.

Das Objekt „De Wette Telder“ ist ein einzigartiger Zeuge der Stadtgeschichte. Das Gebäude, dessen Ursprünge ins Jahr 1502 zurückreichen, beeindruckt Denkmalpfleger mit seinem gut erhaltenen 500 Jahre alten Eichenholztragwerk und einem markanten spätmittelalterlichen Charme. Nach seiner Restaurierung soll das historische Haus als zentraler Anziehungspunkt dienen und die Attraktivität der Innenstadt nachhaltig steigern. „Für uns als Stadt ist es ein Privileg und eine Verpflichtung, ein solches Kulturgut zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, erklärt Dr. Stefan Wachs, Erster Beigeordneter der Stadt Emmerich.

Ein Gebäude mit Geschichte und Zukunft

Die geplante Sanierung hat das Ziel, den ursprünglichen Charakter des Hauses wieder zum Leben zu erwecken, während es zugleich modernen Ansprüchen gerecht wird. Im Erdgeschoss wird eine nachträglich eingezogene Zwischendecke entfernt, um die historische Raumhöhe von etwa fünf Metern wiederherzustellen. Dieser großzügige Bereich soll künftig als Café mit einladender Atmosphäre genutzt werden. Eine zeitgemäße Glas-Stahl-Konstruktion wird die Räumlichkeiten sicher und funktional unterteilen.

Auch in den oberen Stockwerken wird Raum für vielseitige Nutzungsmöglichkeiten geschaffen. Ein Beratungsraum, Büros sowie Plätze für Begegnungen und Veranstaltungen werden das Haus mit Leben füllen. Eine moderne Erschließung durch einen Aufzug und eine neue Stahltreppe stellt sicher, dass das Gebäude barrierefrei zugänglich ist. Historische Elemente wie Mauerwerk, Holzdielen und der einzigartige Aachener Blaustein bleiben erhalten und verleihen dem Haus seinen besonderen Charme.

„Die Sanierung verbindet den Schutz eines wertvollen Baudenkmals mit der Schaffung eines lebendigen Ortes für die Menschen in Emmerich“, erläutert Architekt Barend van Ackeren. Die sorgfältige Stabilisierung der Fassade und der inneren Tragwerke stellt sicher, dass das Gebäude auch künftigen Generationen erhalten bleibt.

Lebendige Innenstädte durch Kultur und Begegnung

Mit „De Wette Telder“ knüpft die Stadt Emmerich an eine ihrer zentralen Entwicklungsstrategien an: Innenstädte durch neue Impulse zu beleben und historische Bauwerke als identitätsstiftende Orte neu zu nutzen. Das Projekt ist ein Vorzeigevorhaben für den behutsamen Umgang mit historischen Strukturen und deren Integration in moderne Nutzungskonzepte.

Für die Sanierung sind im städtischen Haushalt rund 2,7 Millionen Euro eingeplant. Davon wird rund die Hälfte der Summe durch Fördermittel aus der Städtebauförderung der Bundesrepublik Deutschland und des Landes NRW abgedeckt. Mit der Fertigstellung bis Frühjahr 2026 wird „De Wette Telder“ zu einem lebendigen Zentrum, das Vergangenheit und Gegenwart vereint – ein Gewinn für die Stadt und ihre Gemeinschaft.